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10.02.2016

Schnupper-Praktikum für Ashebr aus Eritrea

Der 20-jährige Ashebr aus Eritrea ist nun seit 14 Monate in Deutschland. Davor war er drei ganze Jahre auf der Flucht. Er war sehr jung, als er seine Familie und sein Land verlassen musste. Geflohen ist er, weil man in Eritrea jederzeit und ohne Vorwarnung zu einem unfreiwilligen und lebenslangen Militärdienst eingezogen werden kann.

Menschenrechtsorganisationen sprechen über diesen "Dienst" von moderner Sklaverei. Ashebrs Vater ist seit vielen Jahren in diesem Dienst, der Junge sah seinen Vater nur wenige Tage im Jahr.

Im Februar 2016 machte er ein offizielles Schnupperpraktikum am Flughafen München. Sein bisheriges Leben war ein Leben in Angst: Auf der Flucht mit dem Schiff erreichte Ashebr das rettende Italien, im November 2014 gelangte er schließlich nach Deutschland. Ashebr hat furchtbare Dinge erlebt. Unter anderem war er viele Monaten in Libyen gefangen, und wurde dort geschlagen, gefoltert, gequält und gedemütigt. Sein Ellbogen wird wohl nie wieder komplett heilen.

Im Interview mit Tobias List, Redakteur der FMG, berichtete Ashebr: Er lebt in einem Containerdorf in Oberschleißheim, er spricht inzwischen recht gut deutsch. Seit 5 Monaten besucht er die Münchener SchlaU-Schule (schulanaloger Unterricht), in der junge Flüchtlinge den Mittelschulabschluss machen können. Seine nächsten Ziele: "Ich möchte natürlich die Schule fertig machen und dann einen Beruf erlernen". Ein erster Schritt Richtung Berufsleben ist ja möglicherweise das Schnupperpraktikum, das Flughafenvereinschef Thomas Bihler ermöglicht hat: Als Referent für Regionale politische Netzwerke nahm er Ashebr ganz persönlich unter seine Fittiche: "Unter anderem bereiten wir diese Woche zusammen die nächste Aktion des Flughafenvereins vor und packen Hilfsgüter für Lettland und das Kinderkrankenhaus in Kiew." Außerdem konnte Ashebr auf einer Flughafentour mit Martin von Castell (AVV) einen Blick hinter die Kulissen des Flughafens werfen.

Der Flughafenverein München e.V. spendete der Flüchtlingsbetreuerin in Oberschleißheim ein Laptop für ihre Schützlinge.

Ashebr hat einen Antrag auf Asyl gestellt und er hat gute Aussichten, anerkannt zu werden.
Wir wünschen ihm viel Glück in Deutschland.

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